Pünktlich zu Weihnachten bekam ich wieder Post von meinem »Arbeitsvermittler«. Wie ich anlässlich meiner letzten Scharmützel mit der Leistungsabteilung bereits vermutet habe, sind manche Sachbearbeiter im Jobcenter Landkreis Konstanz (wie offenbar auch in anderen Jobcentern Deutschlands) darauf trainiert, Kunden, die sie innerhalb kurzer Zeit nicht los werden, auf jedem erdenklichen Weg die Stütze zu entziehen. Dass die Damen und Herren nicht davor zurück schrecken, Tatbestände zu erfinden, um sanktionieren zu können, zeigen u.a. die beiden Briefe, die ich kurz vor Weihnachten aus dem Jobcenter Landkreis Konstanz erhielt.
Im ersten Schreiben wird mir unterstellt, ich sei für den Monat November meinen Eigenbemühungen nicht nachgekommen:
Im zweiten Schreiben werde ich scheinbar freundlich darauf hingewiesen, dass ich laut Eingliederungsvereinbarung monatlich eine Gewinn- und Verlustrechnung vorzulegen hätte (obwohl ich
nachweislich seit Oktober 2014 nicht mehr selbstständig tätig bin):
Hier mein Antwortschreiben mit Nachweisen und Beschwerde- bzw. Klageandrohung:
Und hier noch der passende Ausschnitt aus Theodor Storms Knecht Ruprecht aus dem Jahr 1889:
„Und morgen flieg’ ich hinab zur Erden,
„Denn es soll wieder Weihnachten werden!“
Ich sprach: „O lieber Herre Christ,
Meine Reise fast zu Ende ist;
Ich soll nur noch in diese Stadt,
Wo’s eitel gute Kinder hat.“
– „Hast denn das Säcklein auch bei dir?“
Ich sprach: „Das Säcklein das ist hier:
Denn Aepfel, Nuß und Mandelkern
Fressen fromme Kinder gern.“
- „Hast denn die Ruthe auch bei dir?“
Ich sprach: „Die Ruthe, die ist hier:
Doch für die Kinder nur, die schlechten,
Die trifft sie auf den Theil den rechten.“
Christkindlein sprach: „So ist es recht;
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!“
Von drauß’ vom Walde komm ich her;
Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun sprecht, wie ich’s hierinnen find’!
Sind’s gute Kind’, sind’s böse Kind’?